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Klare Fronten gegen russischen Ukrainekrieg und kirchliche Invasion Afrikas

 

Photo: Metropolit Grigorios von Kamerun

 

Von Heinz Gstrein                                  

 

Athen. Eine Round-Table Veranstaltung vom 24. Januar in der griechischen Hauptstadt zum Thema „Ukraine: Die Autokephalie und der Krieg, die eine Welt veränderten“ hat zunächst wenig Beachtung gefunden, sich aber inzwischen als Plattform interorthodoxer Ablehnung des russischen Einfalls Richtung Kiew und des Eindringens der Moskauer Kirche in die Afrika-Mission des Patriarchats von Alexandria erwiesen. Dazu eingeladen hatte die Organisation „Aenaos“, was auf Griechisch „Beständigkeit“ bedeutet. Sie wurde 2017 gegründet, um „den ökumenischen Geist zu unterstützen.“

 

Der Ökumenische Patriarch der Orthodoxie, Bartholomaios I. von Konstantinopel, rief bei dem „Runden Tisch“ in einer Videobotschaft auch die damit noch zurückhaltenden orthodoxen Kirchen auf, die ukrainische Autokephalie anzuerkennen: „Die Führung der Kirche von Moskau versucht eine neue Ekklesiologie durchzusetzen, welche die kirchliche Ordnung auf Grund veränderter Gegebenheiten umstürzen will. Doch müssen wir verstehen, dass das Ökumenische Patriarchat den einzigen Garant für die Einheit der Orthodoxie darstellt. Ohne es wurde die orthodoxe Kirchenfamilie dem Sog des Nationalismus einheimfallen, einer selbstgenügsamen Introvertiertheit und der Geringschätzung durch die moderne Welt.“ Diese Haltung wurde international von orthodoxen Bischöfen, Theologen, Kirchenpublizistinnen und -publizisten unterstützt. Gerade auch aus Griechenland, wo sich Kirchenführer und -volk weitgehend noch auf den russischen Standpunkt stellen.

 

Hatte das Heiße Eisen Ukraine in Athen zur Festigung der mehrheitlichen interorthodoxen Ablehnung der Ansprüche und des Vorgehens Moskaus geführt, ohne dazu viel neue Informationen beizutragen, war das sehr wohl in Sachen der Unterwanderung des alexandrinischen Missionsgebietes Afrika durch die Russische Orthodoxe Kirche der Fall. Darauf wies schon Patriarch Theodoros II.  von Alexandria und „ganz Afrika“ in seinem während des Besuches bei Papst Franziskus am 23. Januar für Athen aufgezeichneten digitalen Beitrag hin. Metropolit Grigorios Stergiou von Kamerun – früher orthodoxer Pfarrer in Rom – konnte dann aus seinem Missionssprengel handfeste Informationen über neueste Einwicklungen in dem Ende 2021 von Moskau im Alleingang errichteten „Exarchat Afrika“ beisteuern: So wird allen schwarzafrikanischen Geistlichen, die aus der Jurisdiktion Alexandrias in jene von Moskau wechseln, nun ein besonderer Treueid vorgeschrieben. In diesem versprechen sie unter Androhung kirchenrechtlicher und jenseitiger Strafen, der russischen Patriarchatskirche bis zu ihrem Tod ergeben zu sein und nicht in die alexandrinische Orthodoxie zurückzukehren.

 

Das sei notwendig geworden, nachdem die Versprechungen der Russen auf Belohnung der Übertritte mit finanziellen Zuwendungen und Stipendien zum Studium in Russland erst in den wenigsten Fällen eingehalten wurden. Hingegen verstünde es „Exarch“ Leonid Gorbatschow, der zuvor die Lage in Afrika jahrelang vor Ort studiert hatte, Stammesgegensätze und den Slogan von einer „kirchlichen Entkolonialisierung“ geschickt auszuspielen und einzusetzen. Griechenland hatte zwar nie zu den Kolonialmächten gezählt, doch waren unter der Kolonialherrschaft Hundertausende orthodoxer Griechen nach Afrika gekommen. Dort hatten sie als Großgrundbesitzer, Industrielle und mit ihrem faktischen Handelsmonopol eine durchaus koloniale Oberschicht gebildet.

 

 

 

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